Nach dem Schlusspfiff durch den überzeugenden Schiedsrichter war die Ratlosigkeit unter den LSV-Spielern groß. Während sich die einen fragten, warum die Niederlage wieder derart deutlich ausgefallen ist, rätselten die anderen, wie man künftig zu eigenen Torerfolgen kommen solle. Die deutliche 0:4-Pleite (0:1) beim Radefelder SV hinterließ in der Tat große Fragezeichen. Sicher: Die Gastgeber erwiesen sich als jener starke Gegenüber, den man erwartet hatte. Dennoch war die verdiente Niederlage aus Sicht unserer Männer doch wieder zu deutlich ausgefallen – ähnlich dem Vorwochenresultat gegen Zwenkau. 

Die 90 Minuten am Rande von Leipzig offenbarten aber auch deutlich die derzeitigen Defizite unserer Mannschaft: Während nach vorne mitunter die Zielstrebigkeit fehlt, ergeben sich in der Rückwärtsbewegung insbesondere mit zunehmender Spieldauer teilweise zu große Lücken. Dabei hatte die Partie eigentlich vielversprechend  begonnen. Sie war keine zwei Minuten alt, als sich Mohsine Baidar auf dem rechten Flügel stark behauptete und in die Mitte auf unseren heranstürmenden Kapitän Roman Kretzschmar passte, der allerdings zunächst aus kürzester Distanz am Radefelder Keeper Dennis Friedrich scheiterte und anschließend Pech hatte, dass der Ball von ihm nicht ins sondern am Tor vorbei prallte. Wer weiß, wie die Partie verlaufen wäre, wenn unser Team von Trainer von Alexander Röhling erstmals in dieser Saison in Führung gegangen wäre. 

Stattdessen waren es die Hausherren, die das 1:0 für sich verbuchen konnten: Der agile Markus Richter vollendete in der 28. Minute einen Konter. Dem vorausgegangen war jedoch eine knappe halbe Stunde, in der der LSV dem Gegner mit Leidenschaft und Disziplin durchaus Paroli bot – auch wenn nicht alle Chancen durch die schnellen Radefelder Angreifer unterbunden werden konnten. Doch auch nach dem Gegentreffer hielten unsere Männer die Partie weitestgehend offen und zeigten ein ums andere Mal auch ein paar gute Ballstafetten, ohne jedoch große Torgefahr zu versprühen.

Nachdem man sich in der Halbzeitpause einiges vorgenommen hatte, wurden jegliche Vorhaben bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff über den Haufen geworfen. Einem Radefelder Spieler wurde es auf der rechten Abwehrseite zu einfach gemacht, so dass er sich durchsetzen und den Ball über Umwege zu Steven Hache bringen konnte. Dieser tauchte freistehend vor unserem Keeper Kevin Stöckmann auf und verwandelte zum 2:0 (47.). Wenig später hätte sich unsere Mannschaft fast ins Spiel zurückgemeldet, doch nach einem Eckstoß verfehlte David Böhme den gegnerischen Kasten. 

Es sollte unsere größte Chance in der zweiten Hälfte bleiben. Zusehends schwanden bei einigen Akteuren nun auch die Kräfte. Und spätestens nach dem 3:0 in der 67. Minute – abermals durch den überaus auffälligen Markus Richter – war die Partie entschieden. Den Schlusspunkt setzte Samir Farkus (88.) kurz vor dem Schlusspfiff. 

Nach zwei Niederlagen gegen zwei der Staffelfavoriten geht es für unsere Mannschaft nun darum, möglichst schnell die ersten Erfolge zu feiern und in der Tabelle nach oben zu klettern. Die Heimpartie gegen den SV Liebertwolkwitz am kommenden Samstag, 18. September, bietet dafür die nächste Gelegenheit. Dann sollte es auf unserer Seite nach Schlusspfiff weniger Ausrufe- und mehr Fragezeichen geben, um die Abstiegsplätze möglichst schnell wieder zu verlassen.