Dieses Duell wollte sich sogar die große Sportschau nicht entgehen lassen, die für das Spiel unserer 1. Herren gegen den ESV Delitzsch sogar eigens ein vierköpfiges Kamerateam vorbeischickte. Auch wenn die Landesklassepartie in dem Fernsehbeitrag nur eine kleine Nebenrolle einnehmen wird, so bot sie doch Emotionen, Kampf, Leidenschaft und reichlich Stoff fürs Fernsehen. Zwei Teams, bei denen bei weitem nicht alles gelang, die aber bis zur letzten Minute kämpften. Ein Gastgeber, der als Tabellenletzter und Underdog trotz erneuter personeller Sorgen über sich hinaus wuchs. Und schließlich ein aufziehendes Gewitter samt Hagel- und Schneegemisch unmittelbar nach Apfiff, das sogar ein wenig Weltuntergangsatmospähre verbreitete. Ein Strahlen war dagegen auf den Gesichtern des LSV-Anhangs und der heimischen Akteure nach Schlusspfiff zu sehen, denn durch die beiden Treffer von Felix Hamann (7.) und Marcus Schubert (70.) konnten die Gastgeber den zweiten Sieg dieser Landesklasse-Saison feiern.
Dabei begannen die 90 Minuten alles andere als positiv. Bereits wenige Minuten nach Anpfiff geriet unser Team, das erneut auf Kapitän Roman Kretzschmar, Abwehrchef Pascal Bekker und diesmal auch auf Angreifer Mohsine Baidar verzichten musste, durch das Tor von Franz Seebach (6.) zum wiederholten Mal früh in Rückstand. Im Gegensatz zur Vorwoche jedoch zeigten unsere Männer diesmal eine andere Reaktion: Nur eine Minute später erzielte Felix (7.) mit dem vermeintlich schwächeren rechten Fuß aus knapp 16 Metern den umjubelten Ausgleich. Wenig später hätte er seinem ersten Landesklassetreffer sogar umgehend den zweiten folgen lassen können, doch als er nach feinem Pass von Linksverteidiger Philipp Hoffmann allein vor Gäste-Keeper Lucas Schulze auftauchte, versagten ihm die Nerven, sodass sein Schuss – diesmal mit Links – das Ziel verfehlte.
Doch auch nach der vergebenen Großchance blieben unsere Männer am Drücker und warfen alles in die Waagschale. Während unsere Angreifer Thomas Hager und Rufus Stegmann im vorderen Drittel unermüdlich die gegnerischen Verteidiger anliefen, stand die von Lars Heinrich organisierte Defensive weitgehend sicher und ließ kaum etwas anbrennen. Dieses Bild änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht – vielmehr erspielten sich unsere Südwestler nun noch mehr Möglichkeiten. Eine davon nutzte Marcus Schubert in der 70. Minute, als sein Schuss von der Strafraumgrenze noch leicht abgefälscht wurde und im Netz landete.
Zwar hatten auch die von Rico Winkler trainierten Gäste einige Möglichkeiten zu verzeichnen, wobei der LSV einmal etwas Glück hatte, dass ein vermeintlicher Treffer von Philipp Motscha wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben wurde. Allerdings hätte der Sieg auch durchaus höher ausfallen können, wenn die hochkarätigen Chancen – beispielsweise durch Eric Heyn oder Thomas Hager – genutzt worden wären. Und so musste unser Trainergespann um Alex Röhling bis zum Schluss etwas zittern, bis der Dreier eingetütet worden war, womit unsere Mannschaft die Rote Laterne an Sermuth abgeben konnte.
Nun soll nach Möglichkeit bereits am Ostersamstag nachgelegt werden, wenn der LSV bei Frisch Auf Wurzen antritt. Das Spiel wird am Samstag, 16. April 2022, um 15.00 Uhr angepfiffen.
In der Folgewoche kann dann am Abend des 20. April im Anschluss an die Übertragung des DFB-Pokalspiels RB Leipzig gegen Union Berlin der eingangs erwähnte Fernsehbeitrag in der ARD angeschaut werden. Darin soll es um die Entwicklung des Amateurfußballs gehen, wobei mit unserem Pfaude und Christian Linke auch zwei LSV-Vertreter zu Wort kommen